Samstag, 30. Juli 2011

Schweden-Happen

Leicht ist es nicht, geschmackvolle Unterwäsche zu finden. Vor allem, wenn man es satt hat, Logos am Gummibund zu tragen. In Stockholm war mir bereits aufgefallen, dass – wen überrascht es – schwedische Männer das offenbar ähnlich sehen. Denn dort gibt es heimische Marken, die klassische, gute Wäsche produzieren, die ohne Werbebündchen auskommen. Besonders fein ist die Kollektion von „The White Briefs“. Vor zwei Jahren gründeten Peter und Henriette Simonsson ihr Unternehmen, da es ihnen offenbar genauso ging wie mir: Sie fanden einfach keine gescheite Wäsche. Produziert wird alles im kleinen Familienbetrieb. Jedes Teil wird nach der Fertigung von Hand gebügelt und schlicht verpackt. Dass all das kein bisschen spießig ist (das Wort gibt es bei Schweden bekanntlich ohnehin nicht), beweisen die Kollektionsfotos und der Markenauftritt im Netz.

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http://www.thewhitebriefs.com/en/

Dienstag, 19. Juli 2011

Im Dreivierteltakt

Manchmal (mittlerweile sehr oft) träume ich von der Stil-Herrschaft. Das Allererste, was ich nach meiner Vereidigung unverzüglich verbieten würde, wären Dreiviertel-Hosen für Männer und Frauen. Es gibt einfach nichts Schlimmeres. Mit Turnschuhen und Sneakers-Söckchen sind sie sogar die Pest.
Insofern habe ich mich gefreut, dass mein Freund E. in einer lauen Nacht in Berlin die ideale Alternative trug: Knickerbocker. Bei ihm sieht es sogar nicht mal „gewagt“, sondern total selbstverständlich aus. (Denn darum geht es ja beim Anziehen).
Knickerbocker gibt’s im Herbst auch bei Prada und ich höre schon die Rufe „Ja, wer soll das denn tragen?“ Ganz einfach: Alle, die kapieren, was Mode und Stil bedeuten.

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Donnerstag, 30. Juni 2011

Selbstironie to go

Erst waren sie „in“, dann „out“, dann kurzfristig „in“, dann vergessen. Außer in Düsseldorf. Aber da lebt ja vieles noch weiter, was anderswo vergessen ist.
Nun sind die Produkte von MCM sogar cool. „Ach, hör doch auf“, sagen dann manche außerhalb Düsseldorfs. „Es bleibt einfach Düsseldorf“. Aber da liegen die Kritiker leider spätestens ab Montag komplett falsch. Denn dann eröffnet – rechtzeitig zur Fashion Week in Berlin – der Statellite-Store von MCM. Und die durchgeknallten Rucksäcke sind ein lustiges Statement mit jeder Menge lässiger Selbstironie. Man wäre ja froh, wenn andere Marken genauso selbstbewusst mit ihrer Vergangenheit umgehen würden.
Zu verdanken ist all das jenem Designer, der dann am Freitag bei seiner Style Nite seinen großen Auftritt haben wird: Michael Michalsky. Denn der muntere Hansdampf in allen Gassen kümmert sich als Creative Consultant wieder verstärkt um die deutsche Marke, die nun einer Südkoreanerin gehört. Insider schwören ja darauf, dass MCM-Hüfttaschen, in Bayern als „Wimmerl“ (??) bekannt, das nächste „Ding“ werden. Doch das glaube ich erst, wenn ich mir auch eins um die Hüfte schnüren will und damit über die Kö gehe...

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MCM Satellite Store Berlin
Torstrasse 114
10119 Berlin
Montag bis Samstag 10-20 Uhr

Freitag, 24. Juni 2011

Die Sache mit der neuen mode

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Nein, normal ist es nicht. Und nein, die wenigsten Menschen werden es verstehen. Aber so ist es nun mal bei mir, wenn „die neue Saison“ in die Läden kommt. Natürlich ist noch Sommer. Und natürlich ist es absurd, sich nun schon damit zu beschäftigen, was man wohl im Herbst oder gar Winter tragen möchte. Aber eigentlich geht es darum gar nicht. Es geht darum, dass das Gesehene vom Laufsteg dann in den Läden hängt und man weiß: Es geht alles wieder von vorne los. Und einige Frauen und sehr wenige Männer werden das Gezeigte tragen. From Runway to Reality. „Mode gehört auf die Straße. Nicht ins Museum“, sagte Marc Jacobs kürzlich zu mir. Deshalb also die Freude.
+++
Ein wenig war mein Gefühl vergangenes Wochenende bei den Mailänder Männermodetagen so wie kurz nach Silvester, wenn man die ersten Tulpen kaufen kann. Der Winter, so denke ich dann immer, ist nun eigentlich vorbei. Ist er nicht. Was im Winter schade, im Sommer natürlich angenehm ist.
+++
Eine Woche zuvor hingen also bei Prada in der Via Montenapoleone noch die Blockstreifen-Kleider in Neon im Fenster. Letzten Sonntag aber waren es schon die wunderbaren graphischen Looks, die zu den Besten aller Kollektionen gehörten. „Ach, hätte ich doch nur das Geld. Ich würde all meinen Freundinnen solche Kleider kaufen“, dachte ich vorm Schaufenster. Verrückt, ich weiß. Natürlich gilt all das für viele Designermarken. Marni. Bottega Veneta. Yves Saint Laurent. Missoni. Fendi. Miu Miu. Gucci. Balenciaga. Aber ich hatte nur 20 Minuten Zeit. Und da sollte man eben Prioriäten setzen. Also Prada. Weil sie den Rest inspiriert. Und ich mir sicher bin, dass Schuhe für Jahre eine Plateausohle haben werden wie die „Sandwich-Brogues“ und Blockstreifen auf Dauer so angeordnet sein werden wie in der aktuellen Sommerkollektion.
Im Prada-Männergeschäft gab es die Lurex-Polos und Rauten-Oversized-Pullover. Natürlich wusste ich, dass sie nichts für mich sind. Natürlich habe ich beides anprobiert. Und natürlich sah beides gewöhnungsbedürftig aus. Aber darum geht es auch gar nicht. Man muss nicht alles tragen, weil es gerade angesagt ist. Es muss zu einem passen. Aber sich freuen, dass es die neuen Teile gibt und dass ein Freund wenige Tage später sein Lurex-Poloshirt bei Facebook posted - das darf man. Genau aus solchen Gründen ist es gut, Mode und nicht nur Anziehsachen im Kleiderschrank zu haben.
Natürlich habe ich auch etwas gekauft. Eine Strickjacke. Sie kam mir so vertraut vor. Zu Hause stellte ich fest, dass ich quasi das identische Modell bereits im Schrank habe.
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Zwei Stunden später zeigte Miuccia Prada dann ihre Visionen für den Sommer 2012. Wieder wunderbar. Amüsant und visionär. Und schon jetzt freue ich mich auf die Zeit nach Silvester. Wenn es wieder Tulpen gibt – und bunte Golfhemden in den Läden hängen.

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Wenn man sich eine Stadt danach aussuchen sollte, in der man sich auch alleine wohl fühlt, in der man stundenlang wie besoffen vor Glück durch die Straßen läuft, in Parks Menschen beobachtet, ein Lächeln von Wildfremden zugeworfen bekommt, auf eine Kippe mit Leuten spricht, die man nie zuvor gesehen hat und nie wieder sehen wird, mit dem Boot in die City fährt, weil es schneller geht, inspiriert ist vom Stil der Herumspazierenden, die ohnehin alle so strahlend schön sind, und ein wenig mitnehmen will von der Lässigkeit, die keine Mitte- oder Schanzen-Pose ist, wenn es also danach geht, wo man sich wirklich wohl fühlt wie seit Langem nicht mehr und man sogar, nur ein einziges Mal, sich selbst lachend fotografiert – ja dann sollte ich wohl nach Stockholm ziehen.

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Freitag, 17. Juni 2011

Prada wirbt mit Tobey Maguire

Miuccia Prada war am Anfang ihrer Karriere die Erste, die auf prominente Männer als Models setzte. Es waren Typen. Keine Schönheiten. Bahnbrechend zu ihrer Zeit.
Während nun viele Labels Natürlichkeit und Real People als Ikonen anbeten, geht die Italienerin nun, wie gewohnt, genau den anderen Weg.
Für die neue Herbst-Winter-Kollektion wird Tobey Maguire das Gesicht der Männer-Kampagne sein. Spannend. Und während andere gerade erste begreifen, dass Knallfarben knallen, werden wir uns dann schon bald in Brombeer- und Rosttöne kleiden...

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Freitag, 3. Juni 2011

gehaltsabrechnung

Beim Dinner mit Marc Jacobs im Berliner Soho House vor einigen Wochen fragten wir uns, was ein Designer wohl im Jahr verdient. Darüber liest man ja eher wenig.
A. schätzte rund zehn Millionen Euro. Angeblich erhalten Kreativdirektoren ja auch für ihre Nebenjobs rund eine Million Euro (da kann man schon mal Sky im Wohnzimmer anwerfen). Dank des Prada-Börsengang wissen wir nun, was Miuccia Prada im Jahr an Gehalt bekommt: 9,7 Millionen Euro. Gatte Patrizio Bertelli kommt auf zehn Millionen Euro.Damit zählen die beiden zu den Top-Verdienern der Branche.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Berliner Modewoche? Falsch!

Die MERCEDES-BENZ Fashion Week heißt MERCEDES-BENZ Fashion Week, weil MERCEDES-BENZ offizieller Partner ist. Wäre Skoda Sponsor hieße die MERCEDES-BENZ Fashion Week Skoda-Fashion Week. Das wäre kürzer.

http://www.mercedes-benzfashionweek.com/

inspired by...

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Wer immer noch daran zweifelt, dass Prada die Modewelt nicht komplett beeinflusst, klicke bitte hier...
http://www.highsnobiety.com/news/2011/06/02/sdouble-derby-work-shoe/

Montag, 23. Mai 2011

Der König feiert! (Die Fortsetzung)

Dass Albert Eickhoff kein „normaler“ Boutiquenbesitzer ist, wusste ich. Dass Albert Eickhoff kein normaler Gastgeber ist, davon hörte ich. Dass beides der Wahrheit entspricht – davon konnte ich mich in den vergangenen Wochen selbst überzeugen. Zunächst traf ich Herrn Eickhoff zu einem unterhaltsamen Mittagessen. Danach führte er mich durch die Büros (der Laden war vor dem Lunch dran) und stellte mir voller Stolz seine jüngste Innovation vor: das Team seines Online-Shops veryeickhoff.com. Eine coole Truppe, die Spaß an Mode hat, alles ein wenig lässiger nimmt und dennoch viel Verstand von Mode und Service hat. Eickhoff 2.0 quasi.
Einige Wochen später fand dann das Fest zur Goldenen Hochzeit von Brigitte und Albert Eickhoff statt, gleichzeitig feierte man das 50jährige Geschäftsjubiläum. Nun muss man sagen: Alle, die geladen waren, haben sicher schon einige Feste dieser Art erlebt. Champagner. Vier-Gänge-Menü. Interessante Menschen. Gute Gespräche. Doch alle waren berauscht von diesem Abend voller Grandezza, an dem von 15000 Pfingstrosen als Tischdekoration über die sehr kluge Tischplatzierung bis zum Ballett weit nach Mitternacht (mein persönlicher magischer Moment) an alles gedacht war. „So etwas wird es nicht mehr geben! Einzigartig!“, sagten nicht wenige in dieser lauschigen Nacht.
Knapp 280 Menschen waren geladen. Freunde. Geschäftsfreunde. Bekannte. Alle hatten sich fein gemacht, was ich besonders rührend fand. Selbst ich ließ mir bei Scabal einen Smoking schneidern…

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Nun aber lassen der „König der Kö“, seine Tochter Susanne sowie Schwiegersohn Stefan Asbrand-Eickhoff alle am großen Fest teilhaben.
Ab dem 1. Juni werden fünf Wochen lang 50 Must-haves der großen Designer-Marken von Dior über Etro bis zu Talbot Runhof (und Eickhoff hat sie alle – und noch viel mehr - im Laden hängen) verlost.
Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt (sonst wäre Eickhoff ja nicht Eickhoff...). Denn ab Juni können bereits die Looks der nächsten Saison gekauft (an der Kö im Stammhaus) oder bestellt werden.
Nein: Ein normaler Boutiquenbesitzer ist Albert Eickhoff ganz sicher nicht. Gut so!

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