Too POSH to PUSH

"Früher hingen sie in ranzigen Wohnungen bei Big Brother herum. Heute bloggen sie!" Sehr selbstbewusste Kollegin, die offenbar nicht wirklich weiß, dass es in Blogs um mehr geht als Titten und Sex. Wie das Leben wirklich so geht ohne all die Schubladen im Kopf, wird die Maus auch noch lernen. Hoffe ich.

Eigentlich war das großzügige Honorar für ein Projekt bereits im Kopf komplett verplant und dann sagt einem die Steuerberaterin, man müsse mit einer ungeplant hohen Nachzahlung rechnen. Zur Beruhigung erstmal ein neues MacBook gekauft.

"Ach, da haben sie es aber krachen lassen!"
Vodafone-Mitarbeiterin als sie sah, dass ich pro Monat 750 SMS verschicke. (Dabei wollte ich nur wissen, ob ich mein 250-SMS-Paket auch wirklich ausnutze.)

Da erfährt man per SMS von einer sehr guten Bekannten, dass sie im Krankenhaus etwas durchmacht, das "schlimmer ist als die Hölle" und traut sich nicht sie anzurufen, sondern "spricht" nur über SMS. Merkwürdige, feige Zeit.

Da sieht man sich acht Jahre nicht und er kommt an den Tisch, setzt sich hin und es ist wie immer. Großartigen Tag mit M., Freund aus D., in Köln genossen.

"Wissen Sie, er hat gerade schwimmen gelernt!"
H., Mann , zu einer Spaziergängerin nachdem Olaf erstmals ohne Schwimmflügel im See war...
Dass das ausgerechnet im Osten sein wird, hätte ich ja nie gedacht. War aber ein sehr entspannter Urlaub. Meck-Pom. Sehr empfehlenswert. Hübsche Alleen, nur Rentner, Seenplatte und ein Hotel, dass aussah wie das Schloss der Guldenburgs. Wir haben dann bei der Anfahrt über die Schotterstraße auch immer den Trailer der Serie gesummt und an Jochen Horst als junger Graf beim Kanufahren gedacht. Unvergessen.

"Sind sehr viele Radieschen auf dem Wellness-Bagel?"

Auch wenn die Akkus gerade leer, die Projekte nervig und einige der Kollegen nicht der Rede Wert sind - das Ziel der Mühe befindet sich seit Jahren in meinem Timer. Jene Uhr, die all den Stress bald vergessen lässt...

Mit Y., beste Freundin, aus gewesen. Erst beim Prada-Cocktail schöne Kleider und geliftete Frauen, die tout in Miuccia gekleidet waren (selbst der very last Season Nylon Trench wurde rausgekramt) beobachtet, dann in "Die Bank" essen gewesen. Eine Restauration, in der Hamburger immer New York spielen und deren Service zwar schlecht ist, aber unsere Kellner äußerst attrakiv und nett waren.
Neben uns beschwerte sich eine Geliebte bei einem älteren Herren, dass dessen Frau zu oft "daheim" sei. Danach über dies und das gesprochen. Für die Blog-Öffentlichkeit ist sicher nur die News interessant, dass bei einem Kaffeeklatsch in Pöseldorf kürzlich 15 Cayenne, 2 Range Rover und ein Volvo (der von Y) vor der Tür der Gastgeberin standen. Dabei ist das ja eigentlich ein sehr schönes Auto...

Woran ein Mode-Redakteur erkennt, dass es Herbst wird? Die Bestechungsgeschenke treffen ein...

Nein, ich will nicht von relativ unbekannten Männern per SMS zu einem Abendessen-Date eingeladen werden.

H., Mann, ist gerade auf Karriere-Workshop. Die Abende verbringt er in der Bar des Seminarhotels. Die heißt "Radieschen". Und im Hotelzimmer sind Brandmelder, damit auch wirklich keiner raucht. Sicher: Auch angehende Führungskräfte sind noch im Konfirmandenalter.

Natürlich dann doch gerade in "Extra Spezial" bei RTL das Interview mit dem Entführungs-Opfer Natascha geschaut. Da spricht eine außergewöhnlich starke Frau ungewöhnlich reflektiert und bewundernswert über ihre acht Jahre in Gefangenschaft, da stellt ein ORF-Reporter relativ behutsame Fragen - und dann redet diese Bratse (oder schreibt man das mit "P"? Ist eigentlich nicht mein Wortschatz) über "ein außergewöhnliches Mädchen", man sieht ihre Gier nach Voyeurismus. Und diese furchtbare Frau lässt Experten zum Thema "Was Gestik und Minik sagen und was Natascha nicht verrät" zu Wort kommen. Manchmal könnte man sie bei RTL einfach auch alle nur in einen Keller stecken. Allerdings länger als 8 Jahre.
+++
Und Günther Jauch präsentiert bei "stern tv" dann noch mal "Die Highlights" des Gesprächs. Er kommt also auch in den Keller und nicht auf den Stuhl von Christiansen (die übrigens neue Lippen hat, aber das nur nebenbei).
+++
Wie angenehm, wenn dann zumindest der neue "Mister Tagesthemen" (der immer sehr schlimme Oberhemden trägt) angenehm über Natascha spricht.

"Ich bin überflüssig, aber unersetzbar!"
Leider nicht von mir, sondern von Anna de Noailles, zitiert von Alexander Graf von Schönburg in der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag.

Die neueste Frage beim Wasser bestellen
WARM ODER KALT?
Mit HP, Freund, überlegt, was wohl als nächstes kommen wird. Eingefallen ist mir nix.

Sie hat also doch David genommen. Kurz vor Schluss. Romantisch war es auch nicht, da man die ganze Zeit überlegte, wann wohl die Kirche in Göberitz in die Luft fliegt.
Bye bye Lisa Plentzke, künftige Seidel.

Heute also heiratet Lisa. H., Mann, und ich feiern mit. Es wird Lindner-Häppchen geben und unter Tränen werden wir auf ihr Glück anstoßen. Und wenn sie doch David nimmt, machen wir ne Demo auf der Piazza.

"Ich kenn Dich. Aus seinem Blog. Musst ein toller Mann sein!"
D., Kollegin, zu H., Mann, der ganz baff war.

"Keine Markenschuhe tragen und dann noch aufregen!"
Pöseldorfer Mutter zu Y., beste Freundin, die beim Kindergeburtstag ("Links saßen die Mütter, in der Ecke die Nannys mit den Kleinen") einen Dreijährigen bat, er möge doch von ihrem Schuh runter gehen. Sie ist eh in Verruf geraten. Fährt als einzige Volvo und keinen Cayenne wie alle anderen Mamis....

"Setzen Sie sich einfach ans Flußufer", sagte er beim Jobgespräch, "und warten Sie, bis die Leichen an Ihnen vorbei schwimmen!" Seit gestern weiß ich, dass das stimmt mit der Gerechtigkeit im Leben. Das lässt hoffen.

Beim Lebenslauf schreiben festgestellt, dass man sein Berufsleben letztendlich doch immer übers Private definiert. Hatte seit Jahren keine Vita geschrieben, alle Daten vergessen. Und dann immer an Ereignisse gedacht, die nichts mit dem Job zu tun haben. Erstes Auto mit 18, also Abi 1989. Tod der Großeltern - gerade mit der Journalistenschule angefangen. Best summer ever 1999 - damals mit Ricky und Nadine bei AMICA gewesen und "Last Dance" in der Amphore gehört. Was mir wohl in ein paar Jahren zu diesem Jahr einfallen wird?

"Als Chef muss ich damit leben, dass mich nicht jeder mag. That's the job!"
Aus Persönlichkeitsgründen ohne Namensnennung.

Gestern war sie also da. Madonna. Kurzen Herzinfarkt gehabt, als wir zu Konzertbeginn immer noch im Stau standen. Ging dann natürlich trotzdem viel später los. Groß! Aus der Discokugel gekommen, Kreuzigung, Hintergrund-Filme mit Pferden von Steven Meisel. Bißchen Kaballah. Ein paar afrikanische Babys auf der Videowall. Lichteffekte. Alles wunderbar. "Mein Gott hat die noch nen geilen Arsch!", lobte die Konzertbesucherin neben mir. Da hatte sie recht. Vor allem beweist Madonna, dass es eine Lüge von Frauen ist, wenn sie behaupten, Cellulite sei genetisch bedingt. Hat SIE ja auch nicht.
Festgestellt, dass man Madonna deshalb liebt, weil man sich bei jedem Song an ein Teil seines Lebens erinnert. La isla bonita damals beim USA-Schüleraustausch gehört. Like Virgin bei Hertie in Frankfurt gekauft. Mit "Power of Goodbye" vom zweiten Freund getrennt. Bei "Sorry" mich von B., EX, getrennt. So ist das wohl. Madonna ist ein Teil von uns. Und ne coole, arrogante Sau. Keine Zugabe. Kein Tschüß. Wunderbar. Okay, den Umhang mit den Glitzerlichtern im Innenfutter hat sie bei Holiday on Ice abgeguckt. Mir aber gleich überlegt, wie das wohl ankäme, wenn ich den mal in einer Redaktionskonferenz tragen würde. Vorher würde die Assistentin die Jalousien runter machen - und dann trete ich ein. Naja, doch lieber Peitsche und Zylinder.
Offizielles Tour-Jojo von H., Mann, bekommen. Wollte ich unbedingt. Hatte ich schon im Internet gesehen. Dachte aber es sei mit Lichteffekten. Aber dafür wären die 15 Euro natürlich zu wenig gewesen.
Heute in der Konferenz haben sie bei G., Illustrierte, erzählt, dass Madonna bereits 15 Minuten nach Konzertende im Learjet sitzt und nach Hause fliegt. Sie war also schneller daheim als ich. Und sie hat angeblich 5 Mio Dollar für gestern bekommen. Ist sie wert.
Ach ja, und sie sang live. Zumindest manchmal.

Ich: "Ach, heute erst bei Prada was abgeholt, dann bei Ohschätzchen Pralinen gekauft und danach bei Lindner gewesen - so stelle ich mir ein schönes Leben vor."
S., Freund: "Schatz, so IST unser Leben!"

Neue Unglaublichkeit bei Preisen: 3 Schneeflocken-Broschen aus Plastik und Spiegel von der Größe eines 1-Euro-Stücks kostet 260 Euro. Allerdings auch von Louis Vuitton. Waren dann sogar mir zu teuer, obwohl seit März reserviert.
Wäre ja sowieso gerne mal dabei, wenn die Modeleute in einer Konferenz sitzen und die Preise aushandeln. Ich glaube ja, der Satz "Ach, die Idioten kaufen das auch für 260 Euro!" fällt ganz sicher häufiger.

"Ich werde sie alle platt fotzen!"
Kandidatin bei "Popstars" zu ihren Zukunftsplänen