Die Sache mit der Wahrheit
Zurück von den Modewochen, zwei Tage entspannt. Nun kann es wieder regelmäßig mit bloggen weiter gehen. Schön und rührend übrigens, dass es Menschen gibt,die täglich auf diesen Blog klicken und schauen, ob da was Neues steht. Danke dafür.
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Nach einer Show ist es ja so, dass jeder sofort seine Meinung zum Gezeigten hat - und diese kund tut, sofern sie positiv ist. Manchmal geht man dann Backstage, um dem Designer zu gratulieren. Und viele sind dann so überschwänglich des Lobes, dass man Angst um deren Gesundheit hat. "The BEST!!! "SO YOUNG AND FRESH" "OUTSTANDING". Was man eben so sagt, wenn man zehn Sekunden für ein Busserl hat und hinten schon, sagen wir Anna Wintour drängelt. Sicher, Zeit für Kritik ist hier sicher nicht. Christopher Bailey sagte mir mal, dass er eh noch so aufgewühlt ist und kaum zuhört und auch nicht wirklich alles glaubt, was er da zu hören bekommt.
Dennoch stellt sich natürlich die Frage, warum die Modebranche (wie bei einigen wichtigen Schauen in Paris) einfach nicht sagt, wie sie die Kollektion wirklich findet. Und vor allem zwischen Show und Kollektion unterscheidet. (Ja, schon klar, dass die Inszenierung wichtig ist. Aber aufm Bügel im Laden dudelt auch nicht die passende Musik dazu).
Erst Menkes lesen hilft nun auch nicht mehr. Da die Gute ja mittlerweile eher dazu übergangen ist, Mode zu beschreiben als zu beurteilen.
Chanel und Céline jedenfalls fanden demnach alle toll, weil die Kolleginnnen viele der Teile "selbst gerne tragen" würden. Oder, noch besser: Die Kollektion ist gut, weil sie sich toll fotografieren lässt... Nur: Darum geht's ja gar nicht.
Genau darüber habe ich mich in Paris mit Anna dello Russo, die übrigens nicht nur wahnsinnig nett und verrückt, sondern unglaublich amüsant ist und die Dinge angenehm reflektiert, unterhalten. Und sie sagte einen Satz, der hier mal als Sonder-Edition "Lernen von den Großen" in die Branche gerufen wird:
"Es geht überhaupt nicht darum, ob mir eine Kollektion gefällt oder ob ich die Teile besitzen möchte. Ich bin als Person völlig unwichtig. Es geht darum, zu beurteilen, ob die Kollektion zur Marke und in die Zeit passt und ob sich der Designer weiterentwickelt hat. Nur darum geht's." Anna dello Russo zeigt ihre Abneigung gegenüber Kollektionen, die sie nicht mag, auf ihre Art: Sie geht einfach nicht zur Show...
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Nach einer Show ist es ja so, dass jeder sofort seine Meinung zum Gezeigten hat - und diese kund tut, sofern sie positiv ist. Manchmal geht man dann Backstage, um dem Designer zu gratulieren. Und viele sind dann so überschwänglich des Lobes, dass man Angst um deren Gesundheit hat. "The BEST!!! "SO YOUNG AND FRESH" "OUTSTANDING". Was man eben so sagt, wenn man zehn Sekunden für ein Busserl hat und hinten schon, sagen wir Anna Wintour drängelt. Sicher, Zeit für Kritik ist hier sicher nicht. Christopher Bailey sagte mir mal, dass er eh noch so aufgewühlt ist und kaum zuhört und auch nicht wirklich alles glaubt, was er da zu hören bekommt.
Dennoch stellt sich natürlich die Frage, warum die Modebranche (wie bei einigen wichtigen Schauen in Paris) einfach nicht sagt, wie sie die Kollektion wirklich findet. Und vor allem zwischen Show und Kollektion unterscheidet. (Ja, schon klar, dass die Inszenierung wichtig ist. Aber aufm Bügel im Laden dudelt auch nicht die passende Musik dazu).
Erst Menkes lesen hilft nun auch nicht mehr. Da die Gute ja mittlerweile eher dazu übergangen ist, Mode zu beschreiben als zu beurteilen.
Chanel und Céline jedenfalls fanden demnach alle toll, weil die Kolleginnnen viele der Teile "selbst gerne tragen" würden. Oder, noch besser: Die Kollektion ist gut, weil sie sich toll fotografieren lässt... Nur: Darum geht's ja gar nicht.
Genau darüber habe ich mich in Paris mit Anna dello Russo, die übrigens nicht nur wahnsinnig nett und verrückt, sondern unglaublich amüsant ist und die Dinge angenehm reflektiert, unterhalten. Und sie sagte einen Satz, der hier mal als Sonder-Edition "Lernen von den Großen" in die Branche gerufen wird:
"Es geht überhaupt nicht darum, ob mir eine Kollektion gefällt oder ob ich die Teile besitzen möchte. Ich bin als Person völlig unwichtig. Es geht darum, zu beurteilen, ob die Kollektion zur Marke und in die Zeit passt und ob sich der Designer weiterentwickelt hat. Nur darum geht's." Anna dello Russo zeigt ihre Abneigung gegenüber Kollektionen, die sie nicht mag, auf ihre Art: Sie geht einfach nicht zur Show...
monsieurluft - 15. Okt, 21:22
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