Too POSH to PUSH

Da kann ich dem wunderbaren Adriano Sack nur zustimmen:
Heute führt sich jede Mutter aus dem Prenzlauer Berg auf ihrem Fahrrad so auf, als hätte sie eine lebenswichtige Lieferung lebender Viren auszuliefern. Verkehrsregeln werden nicht nur missachtet, sondern bei dadurch entstehenden Konflikten mit Autos sind jene automatisch im Unrecht. Denn der Radfahrer ist ja erstens schwächer und zweitens umweltschützerisch überlegen. Aus dem eigenen Verhalten aber moralische Überlegenheit abzuleiten hat nur einen winzigen Makel: Es nervt. Hinter dieser mit Verletzbarkeit unangreifbar verkleideten Selbstgerechtigkeit verbirgt sich eine akute Zivilisationskrankheit. Schuld trägt heute nicht mehr, wer sie nach Gesetzeslage oder gesundem Menschenverstand auf sich geladen hat, sondern wem man sie am besten in die Schuhe schieben kann. Was man aber davon hat, im Krankenhaus zu liegen, konnte mir bisher kein Radfahrer erklären.
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Vielleicht sollten Sack, Stuckrad-Barre, Poschardt und ich ein Anti-Loha-Projekt namens "Moos-i" gründen. Poschi testet SUV's, Sack iszeniert Pelz, Benjamin raucht und ich dekoriere Lampen mit 100 Watt Birnen.