Sylt 2
Vor zwei Wochen auf "der Insel" gewesen. Beruflich. Poloturnier mit der Tom Tailor Mannschaft. "Die Insel ist voll", haben alle gesagt. Ein Zimmer gab es dann doch noch. Nicht in Kampen, aber egal. Mir vorgestellt, wie sich die Massen um die Tische in der Sansibar schlagen, Kampen so voll ist wie die Mönckebergstrasse zu Zeiten des einstigen Sommerschlussverkaufs und man eh die ganze Zeit nur im Stau steht. War dann aber nicht ganz so. Denn, und das ist das Gute an der Klassengesellschaft: Oben bleibt die Welt heil. Im Godin also morgens Milchreis gegessen, neben uns saßen Jungs in La Martina Poloshirts und tranken Champagner und sagten Dinge wie: "Gott sei Dank gibt es kaum Männer, die so gut aussehen wie wir. Sonst hätten wir es abends nicht so leicht!" Das ist zwar alles eigentlich peinlich und ein bißchen wie eine OpenAir-Version des Austern-Stand im Hanseviertel. Aber mir gefällts.
Am Strömwai fuhren die großen Autos herum, die Kinder waren gut erzogen und trugen schöne Kleider und die Hunde spielten mit Olaf, was in sozial schwachen Wohngegenden (die es auf der Insel ja in der Form nicht gibt) nicht so oft vorkommt, weil dort die Kläffer den kleinen Liebling immer gleich angreifen. "Das ist natürlich keine Welt da, die betrügen alle ihre Partner", sagte A, Kollegin, zwar als ich ihr von der schönen heilen Welt erzählte, aber das ist mir egal. Lieber in Vuitton unglücklich sein als in einem Kleid von Pimkie.
Die Massen dann auch kaum gesehen. Sie wohnen in Ferienghettos fernab. Man kommt beispielsweise am Tui-Feriendorf nur vorbei, wenn man zur Sansibar fährt. Überhaupt: die Sansibar. Gleich zweimal dort gewesen. Freitagabends und Sonntagnachmittags. Da hat Olaf dann einen Liter Meerwasser ausgekotzt. Aufgeregt hat sich niemand. Sag ich doch: Auf Sylt ist die Welt wie sie sein sollte. Und in der Sansibar sowieso.
Am Strömwai fuhren die großen Autos herum, die Kinder waren gut erzogen und trugen schöne Kleider und die Hunde spielten mit Olaf, was in sozial schwachen Wohngegenden (die es auf der Insel ja in der Form nicht gibt) nicht so oft vorkommt, weil dort die Kläffer den kleinen Liebling immer gleich angreifen. "Das ist natürlich keine Welt da, die betrügen alle ihre Partner", sagte A, Kollegin, zwar als ich ihr von der schönen heilen Welt erzählte, aber das ist mir egal. Lieber in Vuitton unglücklich sein als in einem Kleid von Pimkie.
Die Massen dann auch kaum gesehen. Sie wohnen in Ferienghettos fernab. Man kommt beispielsweise am Tui-Feriendorf nur vorbei, wenn man zur Sansibar fährt. Überhaupt: die Sansibar. Gleich zweimal dort gewesen. Freitagabends und Sonntagnachmittags. Da hat Olaf dann einen Liter Meerwasser ausgekotzt. Aufgeregt hat sich niemand. Sag ich doch: Auf Sylt ist die Welt wie sie sein sollte. Und in der Sansibar sowieso.
monsieurluft - 19. Aug, 10:06