That's me
Um Nicht-Süchtigen einen Einlick in das Leben von Shopping-Junkies, die kurz vor der Rehab-Einweisung stehen, zu geben, folgendes Beispiel eines typischen Gedankenganges: Man bummelt durch die Straße, überlegt sich, wieviel Budget man zur Verfügung hat (Ich überziehe nämlich nie und im April bin ich wahrscheinlich einen Monat mittellos, aber bis dahin ist die Saison ja eh gelaufen) oder ob Olaf, Hund, daheim auch sein Antibiotika nimmt oder wie man einen Einstieg schreiben könnte oder ob man sich jetzt ein Törtchen bei Fauchon gönnen sollte - also in dem Moment, an dem man gerade an etwas ganz anderes überlegt, sieht man einen jungen Mann der zwei Hunde Gassi führt und diese (hechelnde Bassets) einem älteren Herren übergibt. Man wirft also einen Blick auf die Hunde (süß), begutachtet die beiden Typen (nicht so süß, aber coole Jeans, welche Marke bloß?) und plötzlich scannt man das Hundehalsband von Louis Vuitton. Ab diesem Moment kreist sich alles darum. Wie würde wohl Olaf damit aussehen? Hatte man nicht schon ganz oft überlegt, mal eine neue Leine zu kaufen? Und würde das nicht fürchterlich niedlich aussehen, wenn Olaf auch eine passende Leine zum Gepäck seiner Herrchen hätte? Wann könnte man mal bei Vuitton vorbeischauen? Unverbindlich. Solche Gedanken haben Süchtige ständig. Und sie gehen erst dann weg, wenn man ein neues Objekt der Begierde sieht (Polohemd aus der Limited Edition zum 10. Geburtstag von Colette, Sony Kopfhörer) und sich dann damit wieder ewig beschäftigt. Oder aber bei Fauchon ein Törtchen isst. Wobei: Da überlegt man, ob man nicht dringend diese goldenen Kaffeebecher braucht...
monsieurluft - 1. Mär, 20:43
Ich hoffe...