Tempo
Das "Tempo"-Jubiläumsheft ist, was "Max" hätte sein können, der "stern" manchmal sein sollte und "Park Avenue" wohl nicht mehr wird. (kress.de)
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Es gab zwei Ereignisse im letzten halben Jahr, auf die ich mich gefreut habe. Der Start von Marie Antoinette (das hätte ich mir sparen können) und auf das Jubiläumsheft von Tempo. Wie früher bin ich auch diese Woche ab Montag jeden Tag am Kiosk gewesen, um zu schauen, ob es vielleicht doch schon etwas früher zu kaufen ist.
Freitag dann war ich der Erste am Kiosk, der danach fragte. Heute, nachdem ich das ganze Heft durchgelesen habe, bin ich wieder in diesem Tempo-Feeling, jenem Gefühl, das man ja früher immer schon hatte (damals in der Provinz), eine Mischung aus "Verstehe ich zwar nicht alles, ist aber irgendwie cool" und guten Schwarzbrot-Texten. Noch immer erinnere ich mich an Christian Krachts Zeilen über einen Nachmittag am Pool. Maxim Billers Hass-Zeilen zum Thema Tiere. Den Lebensveränderungs-Test. All das.
An den Wowereit-Text im Jubiläums-Tempo werde ich auch lange zurück denken. So amüsant und klein, die Wowi-Welt, wa.
Wie zwei andere Magazine hat auch Tempo Kate Moss auf dem Cover. Wenigstens ließ sie sich für Tempo fotografieren, was sie sonst nie macht. Der Text dagegen ist so, wie bei den beiden anderen auch. Sie gibt keine Interviews (was natürlich das Coolste ist, um sich dann darüber kaputt zu lachen, was sich Autoren so alles philosophisch über den Mythos Kate zu recht legen). Dieses "Nebelschwaden-über-london-hier-muss-kate-gerade-gewesen-sein-ich-treffe-sie-zwar-nicht-und-werde-sie-wohl-auh-nie-im-leben-treffen-spreche-aber-wenigstens-dafür-mit-ihrem-erdkundelehrer"-Metaebenen-Gepose gib's sowohl bei Tempo, Max und Park Avenue. Sehr gelungen ist das einem Autoren, einem weniger, dem anderen leider gar nicht.
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Satz aus Tempo, den man unterschreiben kann: "Eines war Punk in Deutschland ganz selten: ein Kickstart in ein neues Leben, in dem eine Kreditkarte aus Platin irgendwann nicht mehr als Verrat empfunden wird, sondern als praktisch." Hey, dann habe ich ja doch was gemeinsam mit den Punks in Ottensen.
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Schade, dass die Wiedersehens-Party auf Seite 375 aufhört. Aber so ist das eben mit dem Feiern. Die richtig guten Partys, die mit den magischen Momenten, gibts nur selten. Erinnern wird man sich an sie aber ein Leben lang.
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Dinge, die ich gerade wieder bereue: Meine gesamte Tempo-Sammlung (alle Ausgaben bis auf Heft 1) irgendwann in den Altpapiercontainer geworfen zu haben.
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Es gab zwei Ereignisse im letzten halben Jahr, auf die ich mich gefreut habe. Der Start von Marie Antoinette (das hätte ich mir sparen können) und auf das Jubiläumsheft von Tempo. Wie früher bin ich auch diese Woche ab Montag jeden Tag am Kiosk gewesen, um zu schauen, ob es vielleicht doch schon etwas früher zu kaufen ist.
Freitag dann war ich der Erste am Kiosk, der danach fragte. Heute, nachdem ich das ganze Heft durchgelesen habe, bin ich wieder in diesem Tempo-Feeling, jenem Gefühl, das man ja früher immer schon hatte (damals in der Provinz), eine Mischung aus "Verstehe ich zwar nicht alles, ist aber irgendwie cool" und guten Schwarzbrot-Texten. Noch immer erinnere ich mich an Christian Krachts Zeilen über einen Nachmittag am Pool. Maxim Billers Hass-Zeilen zum Thema Tiere. Den Lebensveränderungs-Test. All das.
An den Wowereit-Text im Jubiläums-Tempo werde ich auch lange zurück denken. So amüsant und klein, die Wowi-Welt, wa.
Wie zwei andere Magazine hat auch Tempo Kate Moss auf dem Cover. Wenigstens ließ sie sich für Tempo fotografieren, was sie sonst nie macht. Der Text dagegen ist so, wie bei den beiden anderen auch. Sie gibt keine Interviews (was natürlich das Coolste ist, um sich dann darüber kaputt zu lachen, was sich Autoren so alles philosophisch über den Mythos Kate zu recht legen). Dieses "Nebelschwaden-über-london-hier-muss-kate-gerade-gewesen-sein-ich-treffe-sie-zwar-nicht-und-werde-sie-wohl-auh-nie-im-leben-treffen-spreche-aber-wenigstens-dafür-mit-ihrem-erdkundelehrer"-Metaebenen-Gepose gib's sowohl bei Tempo, Max und Park Avenue. Sehr gelungen ist das einem Autoren, einem weniger, dem anderen leider gar nicht.
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Satz aus Tempo, den man unterschreiben kann: "Eines war Punk in Deutschland ganz selten: ein Kickstart in ein neues Leben, in dem eine Kreditkarte aus Platin irgendwann nicht mehr als Verrat empfunden wird, sondern als praktisch." Hey, dann habe ich ja doch was gemeinsam mit den Punks in Ottensen.
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Schade, dass die Wiedersehens-Party auf Seite 375 aufhört. Aber so ist das eben mit dem Feiern. Die richtig guten Partys, die mit den magischen Momenten, gibts nur selten. Erinnern wird man sich an sie aber ein Leben lang.
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Dinge, die ich gerade wieder bereue: Meine gesamte Tempo-Sammlung (alle Ausgaben bis auf Heft 1) irgendwann in den Altpapiercontainer geworfen zu haben.
monsieurluft - 10. Dez, 11:50
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