Sonntag, 16. Januar 2011

Der Lieblingslook der Stil-Experten: Adriano Sack

Zur letzten Berliner Modewoche gab es hier schon einmal die Serie „Der Lieblingslook der Stil-Experten“. Überraschenderweise wurde darüber wirklich während den Schauen gesprochen. Nun also Runde 2. Mit Männern. Nur mit Männern. Bis auf eine Ausnahme mit Berliner Männern. Interessant sind auf alle Fälle schon einmal die geschickten Fotos. Jungs, so scheint es, sind Looks nicht „Jacke wie Hose“. Sie finden auch andere Dinge an sich schön.
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Los geht es gleich mit Deutschlands bestem Stil-Autoren Adriano Sack.
Adriano schreibt über Stil wie kein anderer in unserer Branche. Süffisant, wissend, wohl erzogen, in perfektem Deutsch.
Wie weit vorne Adriano ist, bewies er mit seinem Netz-Portal Ilikemystyle.net. Bevor Streetstyle (ein Wort, das er hasst) einen Hype erlebte, konnte man dort schon Fotos von sich hoch laden und über Mode und Marken diskutieren und seinen Look bewerten lassen. Mittlerweile gibt es „ilikemystyle“ auch viermal jährlich als Zeitschrift „Ilikemystyle Quarterly“. Das erste Magazin der Welt, das dem Stil seiner Lesern eine Bühne bietet.
Adrianos Look ist selbstverständlich. Beschreiben kann man ihn nicht. Er schon mal gar nicht. Irgendwann sagte er, man soll sich jeden Tag so kleiden, dass man mit sich selbst gerne Sex habe wolle. Keine schlechte Einstellung.

AdrianoStamp

Adriano Sack, Gründer von ilikemystyle.net und Herausgeber von „ilikemystyle Quarterly“, über seinen Lieblings-Look.
„Ausrasierter Nacken, leichte Gänsehaut, schwere Kette, halbtransparente, große Ohren und ein ilikemystyle-Stempel: ein bestechender Mix aus militärischem Sex-Appeal und Selbstversklavung.

BErlin Fashion Week - das Vorspiel

Es scheint, als seien alle schon janz uffjerescht, weil am Mittwoch die Mercedes Benz Fashion Week Berlin (so, der Sponsor wäre nun auch genannt) beginnt. Plus Premium. Plus Bread & Butter. Puh. Morgen gehen dann aber schon einige Events los.
Grund genug, zehn Regeln für die Modeverkaufs-Tage in unserer geliebten Hauptstadt aufzustellen.

1.) Der Mann in der ersten Reihe, der immer so lustig beim Finale rhythmisch mitklatscht, ist der regierende Bürgermeister der Stadt. Er heißt Wowi.
2.) Sie wollen ihr WC renovieren? Besuchen Sie die Show von Mode-Elfe Kilian Kerner. Sein Laufsteg wurde von Villeroy & Boch gekachelt. Warum? Tja.
3.) Die beste Mode wird nicht automatisch dort gezeigt, wo die meisten „Prominenten“ anwesend sind.
4.) Menschen, die sich am auffälligsten kleiden, sind immer die Unwichtigsten. Ja, auch Frau Ochsenknecht.
5.) Ohne „Bunte“ wären es oft nur Anziehsachen.
6.) Die Mädchen in der Altkleiderware wollen keinen Euro. Sie hätten gerne ein Ticket. (Und in Berlin bekommen sie es auch...)
7.) Glamour auf berlinerisch heißt „arm - aber sexy“.
8.) Front-Row-Promis, die über das Dschungel-Camp lästern, könnten in der nächsten Staffel schon selbst dabei sein.
9.) Wer im „Borchardt“ bewusst los wird, hat nicht unbedingt ein Drogenproblem.ERgo wird dessen Job auch nicht automatisch frei. Anrufe also wieder hoffnungslos. Sorry..
10.) Friseure sind keine Stars.

Alter Hut

Nein, ich schreibe hier nun nicht, dass Emanuelle Alt zur Vogue Paris Chefin gekürt wurde. Das wissen wir. Aber ich schreibe auch nicht – wie die meisten Blogger-Mädchen – dass dies eine „tolle Wahl“ ist.
Wahnsinn! Super! Spitze!“
Denn das ist sie nicht. Keine Ahnung, ob Madame Alt Blattmacherinnen-Qualitäten hat. Das wird sich zeigen (Karl zweifelt daran bekanntlich). Aber die Entscheidung ist deshalb falsch, da man die Chance verpasst hat, Vogue Paris nach Vorne zu bringen. Alt war unter Roitfeld die Nummer 3. Ihr Stil ist bekannt. Aber Alt wird in der ersten Reihe fotografiert und „Kunden“ mögen sie (anders als zum Schluß Roitfeld). Also nix Neues bei Vogue Paris. Insofern ist es mit Emanuelle Alt wie mit dem aktuellen Papst. Sie ist eine Zwischenlösung. Die Reformen gibt’s erst nach ihr.

Christopher is back

Es ist verrückt – aber ich war aufgeregt, naja: gespannt, auf die Burberry-Prorsum-Show - so wie Fußball-Fans auf das WM-Endspiel. Schließlich bin ich weltgrößter Burberry-Prorsum-Fan und tat ja mehrmals kund, dass die aktuelle Frühjahrs-Kollektion (Männer und Frauen) eine der Schlechtesten ever war. (Die Reaktion darauf von Burberry wird hier demnächst behandelt. Eins vorab: Sie zeigt von wahrer Größe…)
Aber einmal verzeiht man seiner großen Liebe einen Fehler. Und Prorsum im nächsten Winter ist Burberry vom Allerfeinsten. Christopher Bailey ist zur Besinnung gekommen, hat also die Balmain-Nieten-Ambitionen verbannt, und zeigte Brit-Chic, wie man das mag. The Mood of Burberry ist nicht rockig. Er ist melancholisch. Und weil leise das neue laut ist, passt das genau zu unserem Leben.
Tragbar und dennoch cool sind die Oversized-Mäntel (von Trench bis Dufflecoat war alles dabei) im Sixties-Look, die schmalen Hosen und wunderbaren Farben. Es gab kein einziges Hemd zu sehen, sondern ausschließlich Pullover in unterschiedlichen Variationen.
Bailey hat alle Einflüsse perfekt fokusiert und dank wunderbarer Musik und einem verregneten Finale (ob es Schnappatmung in der ersten Reihe gab? Oh mein Gott! Meine neuen Schuhe werden nass!) hat es sich gelohnt, über zwei rote Ampeln zu fahren, um den Livestream nicht zu verpassen. Fußball-Fans werden das sicher verstehen…

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Sehen (und Einzelteile direkt bestellen) kann man hier

www.Burberry.com

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