Samstag, 30. Januar 2010

Lernen von de Großen 4

"Eine Frau muss begreifen, dass sie ein Teil trägt und nicht das Teil sie. Und wenn man merkt, dass es einem Kraft und Macht verleiht, sich wohl in seiner Kleidung zu fühlen, dann kann man dies auch bewusst einsetzen."
Christiane Arp, Chefredakteurin Vogue Deutschland, in der "Welt".

Fakes

Eine Sache, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist der Kauf von Fake-Produkten. Mit sieben Jahren bekam ich einen Walkman von Sony. Die Freude war sofort vorbei als ich feststellte, dass es sich um eine Kopie handelt. (Wie ich das damals schon heraus fand, weiß ich nicht mehr. Aber es muss wohl in meinen Genen liegen...) Natürlich hätte auch ich beispielsweise sehr gerne die Gipsy-Bag von Hermès. Oder eine Bi-Color-Rolex mit grünem Ziffernblatt. Aber nur weil ich sie mir gerade nicht leisten kann, erstehe ich doch kein Produkt, das von Kindern unter schlimmen Umständen hergestellt und von Mafia-Clans vertickt wird. (Obwohl ich eine Zehntelsekunde überlegt habe... Aber Loyalität gegenüber den Luxusmarken und dem geleisteten Handwerk steht dann eben doch im Vordergrund.) Aber: Wie kann man sich an einem Produkt erfreuen, von dem man weiß, es handelt sich nicht um das Original? Und vor anderen protzen ist eh passé. Aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden.
Vom wirtschaftlichen Schaden mal ganz abgesehen, wie man hier nachlesen kann:
http://www.echo-online.de/nachrichten/hessenundrhein-main/art175,563302

76356_m1w460q75v30311

Amüsant finde ich allerdings, dass die Zeitung die Geschichte mit Fotos von Ed Hardy Produkten bebildert. Da haben die Kollegen aber wirklich Ahnung von (gefälschtem) Luxus... Vor allem dachte ich, dass Ed Hardy eh in China produzieren lässt. Muss ich mal die Effenbergs fragen...

Preisbewusst

Zu einer meiner interessantesten Reisen, die ich im Job gemacht habe, zählt ein Besuch der Seiden-Carré-Herstellung von Hermès vor Jahren für den "stern". Von der Seidenraupe in Brasilien bis zum Weg ins Schaufenster einer Boutique konnte ich jeden Schritt verfolgen (bis auf die Südamerika-Reise). Niemals werde ich jene Mitarbeiterin vergessen, die hunderte von Seidenfäden durch einzelne Ösen ziehen muss, um das Material gewinnen zu können, dass später von Hand zu einem Carré verarbeitet wird. Auch die Fußballfeld große Halle, in der die Tücher im Siebdruckverfahren ihre legendären Muster erhalten, bleiben mir in Erinnerung. Danach werden die Kanten der Tücher von Hand rolliert. Seit diesem Besuch weiß ich, wie viel Arbeit in diesem Prozess steckt, kann ich auch die Preise bei Hermès zumindest nachvollziehen...
All das sollte man wissen, wenn man sich überlegt, ein Seidentuch zu kaufen. Es gibt viele Alternativen - aber das Original bleibt nun mal eins von Hermès. Nun gibt es die XXL-Variante, die auch Herren sehr gut steht, da sie so groß ist, dass man sie wie ein lässiges Pali-Tuch tragen kann: Das Carré-Géant Dip Dye ist 140 cm x 140 cm groß und erhält seinen Vintage-Touch dadurch, dass es nach der Fertigung in ein Färbebad getaucht wird. Dadurch wirkt es lässig und bei Herren nicht zu tuffig.

Carr-G-ant-Dip-Dye-Bride-de-Gala-Carr-90-Dip-Dye-Astrologie

Das Tuch kostet 560 Euro und ist bei www.hermes.com zu bestellen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

Links

Aktuelle Beiträge

Schweden-Happen
Leicht ist es nicht, geschmackvolle Unterwäsche zu...
monsieurluft - 30. Jul, 21:11
Im Dreivierteltakt
Manchmal (mittlerweile sehr oft) träume ich von der...
monsieurluft - 19. Jul, 23:02
Selbstironie to go
Erst waren sie „in“, dann „out“, dann kurzfristig „in“,...
monsieurluft - 30. Jun, 22:54
Die Sache mit der neuen...
Nein, normal ist es nicht. Und nein, die wenigsten...
monsieurluft - 24. Jun, 23:52
städteranking
Wenn man sich eine Stadt danach aussuchen sollte,...
monsieurluft - 24. Jun, 23:38

Suche

 

Status

Online seit 7063 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 30. Jul, 21:19

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren