Too POSH to PUSH

Schlimme Dinge hört man aus Mailand. Dass die Umsätze einbrechen, weil die Firmen schön in Russland und China investiert haben. Und die Kunden einfach keine Lust mehr auf Mode haben. Falsch! Firmen, die zu sehr auf Tragbarkeit setzen - also Stangenware anbieten - und dabei die Mode vergessen, werden es künftig schwer haben. Warum Crinkle-Look von Prada wenn es den auch von Airfield gibt? Oder so. (Wobei ich zugeben muss, dass die Prada-Kollektion gar nicht sooo schlimm ist wie damals auf dem Laufsteg).
Wie Mode in der Krise auszusehen hat, zeigt beispielsweise Balenciaga mit seiner Pre-Fall-Collection. Na bitte, geht doch!

Typische Bettkonversation.
Ich: Also AP schreibt echt lustig. Lies mal in Vanity ihren Kitzbühel Text.
H., Mann: AP? Kenn ich nicht.
Ich: Doch, wir waren doch auf ihrem Geburtstag letztes Jahr mit Silke. In der Bar Tausend.
H.: Ne, kenn ich nicht.
Ich: Doch, die den Pelzmantel von einer Bekannten geschenkt bekommen hat, während wir mit unseren Whiskeygläsern blöd daneben standen.
H: Ach die. Ist die denn so wichtig wie Du?
Ich (im Scherz): Ne. Ist sie nicht.
H: Aber sie hat 'nen Pelzmantel. Und DU nicht!
Ich: Schlaf schön, Schatz!

Dass man gegen den neuen Lidl-Supermarkt in der Schanze sein kann, mag ich noch verstehen. Wobei H., Mann, und ich ihn lieben: praktisches Parkdeck aufm Dach, frische Ware, hippe Schanzen-Kunden. Warum aber - wie per Kamera festgehalten - autonome Idioten die Scheibe eines coolen Optikerladens am Schulterblatt einwerfen, bleibt mir ein Rätsel. Nur weil die Einrichtung hübsch ist? Weil Konsum nicht in die Schanze passt? Und ob die Jungs wissen, dass der nette Herr Optiker fast ausschließlich Brillen von kleinen Manufakturen verkauft, um diese zu unterstützen? Wie wär's denn mal mit einer Demo vor American Appereal, einer Modekette, deren Besitzer ein sexistisches Schwein ist, wie wir aus Brandeins und stern wissen.
Daher das Motto für die nächsten Wochen: Konsum gegen die Krise. Und schöne Brillen bei "Glassaal" am Schulterblatt kaufen.