Sonntag, 19. August 2007

That's me

Ich habe es ja nicht so mit Kindern. Manchmal ecke ich damit an, beispielsweise dann, wenn ich sage, dass Kinder für mich wie Topfplanzen sind. Also eher egal, aber mit einer Daseins-Berechtigung. Manche hassen mich dafür, andere verstehen es. Y., beispielsweise. Meine beste Freundin. Aber die hat auch ein Kindermädchen, so dass wir uns alleine treffen können.
Als dann aber gestern in der Amphore eine Mama (mit einem sehr attraktiven Papa übrigens) zu uns mit der kleinen Lena (2) kam, Olaf streichelte und sagte: "Schau mal Süße, der Hund trägt ein Tuch von Louis Vuitton!", habe ich dem kleinen Scheisser dann doch zugelächelt.

Sylt 2

Vor zwei Wochen auf "der Insel" gewesen. Beruflich. Poloturnier mit der Tom Tailor Mannschaft. "Die Insel ist voll", haben alle gesagt. Ein Zimmer gab es dann doch noch. Nicht in Kampen, aber egal. Mir vorgestellt, wie sich die Massen um die Tische in der Sansibar schlagen, Kampen so voll ist wie die Mönckebergstrasse zu Zeiten des einstigen Sommerschlussverkaufs und man eh die ganze Zeit nur im Stau steht. War dann aber nicht ganz so. Denn, und das ist das Gute an der Klassengesellschaft: Oben bleibt die Welt heil. Im Godin also morgens Milchreis gegessen, neben uns saßen Jungs in La Martina Poloshirts und tranken Champagner und sagten Dinge wie: "Gott sei Dank gibt es kaum Männer, die so gut aussehen wie wir. Sonst hätten wir es abends nicht so leicht!" Das ist zwar alles eigentlich peinlich und ein bißchen wie eine OpenAir-Version des Austern-Stand im Hanseviertel. Aber mir gefällts.
Am Strömwai fuhren die großen Autos herum, die Kinder waren gut erzogen und trugen schöne Kleider und die Hunde spielten mit Olaf, was in sozial schwachen Wohngegenden (die es auf der Insel ja in der Form nicht gibt) nicht so oft vorkommt, weil dort die Kläffer den kleinen Liebling immer gleich angreifen. "Das ist natürlich keine Welt da, die betrügen alle ihre Partner", sagte A, Kollegin, zwar als ich ihr von der schönen heilen Welt erzählte, aber das ist mir egal. Lieber in Vuitton unglücklich sein als in einem Kleid von Pimkie.
Die Massen dann auch kaum gesehen. Sie wohnen in Ferienghettos fernab. Man kommt beispielsweise am Tui-Feriendorf nur vorbei, wenn man zur Sansibar fährt. Überhaupt: die Sansibar. Gleich zweimal dort gewesen. Freitagabends und Sonntagnachmittags. Da hat Olaf dann einen Liter Meerwasser ausgekotzt. Aufgeregt hat sich niemand. Sag ich doch: Auf Sylt ist die Welt wie sie sein sollte. Und in der Sansibar sowieso.

Klimaschutz / Sylt 1

"Um Sylt wäre es schon schade!"
S., Freund, gestern beim traditionellen Samstags-Frühstück in der Amphore über die Folgen der Klimaerwärmung. Wir haben es längst in "Hamburger Gogärtchen" umgetauft, weil wir hier immer eine, sagen wir, neoliberale Stimmung vertreten zwischen Hafenstraße und antiautoritäre Hundeerziehung (Frau setzt sich zu ihrem Liebling und flüstert ihm so lange ins Ohr bis er Olaf, Hund, nicht angreift. Ich nehme für solche Fälle die Kette und rufe "Hey, Klappe"! Aber Olaf greift ja eh keine Hunde an. Nur die, die es verdient haben.)
Vorher hatten wir uns übers Rauchen (da Trendsetter antizyklisch leben, darf man zur Zeit natürlich keinesfalls aufhören und sollte übrigens wieder Logo-Taschen benutzen, vor allem die von MCM, Goyard und natürlich LV. Aber das ist ein anderes Thema) unterhalten und darüber, dass H., Mann, künftig auch den neuen Arbeitsweg von 5 Minuten natürlich mit dem Dienstwagen zurücklegt. Und S., Freund, fährt grundsätzlich nur "deutsche Wagen" und sagt das dann auch den Damen bei Avis: "Den neuen Fiat? Haben Sie nicht was Deutsches?"
Wo war ich? Ach, bei Sylt. Auch als, nennen wir es, sozial nicht ganz so engagierten Menschen stimme ich Inga Griese in der heutigen Welt am Sonntag vollkommen zu, dass man etwas tun sollte, nein: tun muss. nämlich spenden! Für den Erhalt von Sylt. Daher hier die Kontonummer vom Küstenschutz Sylt: 366366, Sylter Bank, BLZ 21792805.
Da wird schon ein kleines Sümmchen zusammen kommen. Und wenn alles nichts hilft. Kurz vorm Untergang treffen wir uns alle in der Sansibar und feiern ein großes Abschieds-Fest.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

Links

Aktuelle Beiträge

Schweden-Happen
Leicht ist es nicht, geschmackvolle Unterwäsche zu...
monsieurluft - 30. Jul, 21:11
Im Dreivierteltakt
Manchmal (mittlerweile sehr oft) träume ich von der...
monsieurluft - 19. Jul, 23:02
Selbstironie to go
Erst waren sie „in“, dann „out“, dann kurzfristig „in“,...
monsieurluft - 30. Jun, 22:54
Die Sache mit der neuen...
Nein, normal ist es nicht. Und nein, die wenigsten...
monsieurluft - 24. Jun, 23:52
städteranking
Wenn man sich eine Stadt danach aussuchen sollte,...
monsieurluft - 24. Jun, 23:38

Suche

 

Status

Online seit 7071 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 30. Jul, 21:19

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren