Dienstag, 19. Dezember 2006

That's Fashion

"Was haben Sie denn? Die Tiere kommen doch nach ihrem Tod an Orte, die sie vorher noch nie gesehen haben." Diesen Spruch von Joan River über Pelztiere gab ich T., Freundin, mit auf dem Weg, die sich gerade eine Vintage-Tasche aus Leopardenfell gekauft hat, das sie im Taxi immer streichelt.

So leben die Reichen

Bei "stern tv" läuft gerade ein Bericht über Weihnachten bei den Reichen und bei den Armen. Die Reiche (freiberufliche Modeberaterin, was man ihr nicht ansieht) kauft Duftkerzen für 40 Euro (Wo ist da der Luxus? Sowas steht bei uns aufm Gästeklo) und trägt eine Art Negligé mit herausbaumelnden Glocken (um im festlichen Bild zu bleiben) zum Chanel-Fake-Glitzer-Mantel beim Bummeln übern Ku'damm. Die Reiche sagt: "Die eine kauft sich einen Bentley, der andere eine Rolex und ich ne Kerze!" Gut, dass sie die Lage realistisch sieht. Vor allem auch bei dem Satz übers Schenken: "Jeder hat da andere Prioritäten. Aber man beschenkt mit dem Schenken ja auch sich selber!" Auch gelernt, dass in der Luxusboutique "Donna" gute "Beratung zum Rundum-Service dazu gehört". Gekauft hat die Ilonka dann ein Glitzerkleid mit einem "dunklen Stiefel" und einer "suuuuuper Brosche!"
Die Arme wünscht sich dagegen vom Christkind einen Job für den Mann. Ein Frisurbesuchs-Gutschein für ihn wäre hilfreicher. Stimme aus dem Off: "Vielleicht verliert er bald sein Haus, seine Heimat." Dabei streichelt er über die grüne Bank, auf der schon "der Opa" gesessen hat. Und das Kind von "Conny" (die andere Arme im Bericht) wünscht sich einen Wellensittich und hat nen Leuchtturm im Flur.
+++
Schockiert über die Ungerechtigkeit in dieser Welt erstmal Vanillekipferl von Lindner gegessen und weiter Geschenke eingepackt.

Fashion-Banker

"Du arbeitest bei einer Bank, nicht bei Vogue!"
Ich zu H., Mann, als er heute Morgen kurz vor der Abreise zu einem Meeting mit Kollegen verzweifelt (und Gott sei Dank vergeblich) seine Lieblings-Schiebermütze suchte.

That's Fashion

Ein bißchen kam ich mir gestern vor wie Carrie, als sie in "Sex and the City" einen Termin bei der Vogue hatte. Ich hatte Audienz bei Carine Roitfeld, Göttin und Chefin der Vogue Paris. In den fünf Minuten, die ich am Empfang warten musste (ich war wie stets zu früh), wurden alleine sechs Tüten für "Madame Roitfeld" von Dior, Givenchy, Malo etc. abgegeben. Weitere Klischess wurden dann bereits in Sekunden bei Carine im Zimmer (kein Computer, großer Glastisch, leise französische Musik) erfüllt. "So Meryl Streep" war die Begrüßung. Carine zog ihre dicke Brille ein wenig herunter und scannte ihren Besucher. Ihre ersten Worte waren: "Schöne Uhr. Ich mag dieses Glänzende! Pinkgold, non?"
Danach war das Gespräch dann hochamüsant. Ich liebe Menschen, die mir 15 Minuten lang erklären können, wie sie morgens ihr Outfit zusammengestellt haben. Und Frauen, die sagen, die Diskussion über zu dünne Models sei eine Farce und die Geschenkeanlieferung der großen Firmen hätte doch stark nachgelassen ("Das war früher wirklich mehr. Heute gibt's nur noch Charity-Karten") gehören sowieso in den Himmel. Satz des Tages aber war: "Wissen Sie: Es gibt Schlimmeres, als wie eine Prinzessin behandelt zu werden. Ich wohne in schönen Hotels, fahre in der Limousine zu den Shows und sitze in der ersten Reihe. Da kann ich ja wohl wirklich auch mal lachen, wenn Fotografen ein Bild von mir wollen. Die Armen machen ja auch nur ihren Job. Außerdem sehe ich lächelnd viel jünger aus!" Non?

Ossi-Philosoph

"Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde!"
Wolfgang "Stumpi" Stumph bei Beckmann. Er wurde gerade zum beliebtesten Sachsen gewählt und als er so herum faselte über die Welt im Allgemeinen, "unser Land" im Besonderen und das Geschenk, ein Kind zu zeugen, ernsthaft überlegt, ob die Belgier nicht doch recht haben mit ihrer Separatisten-Demonstration letzte Woche.

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