Ich sei so wortkarg, mailte er. Was denn los sei. Nichts ist los. Vielleicht ist es genau das. Eine Woche lang im Hotel abhängen, oberflächliche Gespräche übers Wetter, die Lage im Allgemeinen und die Mode im Besonderen führen. Nachdenken darüber, was ich denn eigentlich will. Vielleicht macht das ja wortkarg. Ins Schneckenhaus zurückziehen. Decke übern Kopf. Hat schon immer geholfen. Abends lieber im Zimmer Club Sandwich essen und arbeiten statt in der Lobby zu sitzen und wieder oberflächliche Gespräche übers Wetter, die Lage im Allgemeinen und die Mode im Besonderen zu führen. Gibt dafür aber schlimmere Orte als Paris, als das Costes. Aber die Blumentapete in meinem Zimmer ist nun auch nicht unbedingt eine Stimmungskanone.
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Wenigstens macht das Work-Out Fortschritte.
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Luxusprobleme nennen das manche. Stimmt nicht. Ein Luxusproblem ist es, sich gleich zu überlegen, ob ich lieber Himbeer- oder Schokoladen-Macarons kaufe.
monsieurluft - 6. Okt, 15:04
Heute also Chanel. Immer DAS Ereignis. Eher Society-Event als Modenschau. Die Kollektionen sehen ja eh immer gleich aus. Da ein bißchen Tweed, dort eine Amelienblüte, hier das CC-Logo. Wirklich toll ist eher das Drumherum. Sicherheitsschleuse, Passkontrolle, Präsente. Diesmal aber nur für die Damen. Muss wohl auch gespart werden bei den Chanels. Amüsant auch, dass sich die Besucher für Chanel immer ganz besonders aufdonnern. LKW-Rad große Hüte, viel Pelz, Sonnenbrillen, die Chefredakteurinnen aussehen lassen wie Puk, die Stubenfliege aus Biene Maya. PR, Chefredakteurin dreier Blätter, kam auch extra eingeflogen und man erkannte sie kaum wieder. Halbiert hat sie sich, sagen Eingeweihte. Ihre schlechte Laune soll sich aber verdoppelt haben. Victoria Beckham war auch da. Habe sie aber nicht gesehen, da zwischen den Blöcken eine Art japanisches Teehaus aufgebaut war, indem sich die Models umzogen. Dennoch folgende Erkenntnisse mit nach Hause genommen.
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KL läuft wie ein Über-Siebzigjähriger (er ist ja auch über Siebzig, da hilft Dior Homme auch nicht.)
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Jefferson Hack, Verleger-Gott-Vorbild, hat sich - so wie ich - die Haare abgeschnitten. Ohne falsche Bescheidenheit ist aber dazu zu sagen, dass ich damit besser aussehe.
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Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass man jetzt wohl Fix und Foxi Socken trägt. Macht zumindest Jefferson, der ja - Freunde dieses Blogs wissen es - im Sommer mit Socken in Pastelltönen meine Aufmerksamkeit erregte.
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Ich muss dringend mit dem Assistenten von Karl Lagerfeld schlafen.
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monsieurluft - 6. Okt, 14:55